Nicht mehr lange, und die neue Neckarquerung westlich von Neckarhausen wird wie magnetisch den Autoverkehr auf die neue L597 ziehen. Wer dann von Norden über die Brücke kommend in Richtung Edingen oder Wieblingen will, muss außen herum, über die Mannheimer Straße und die Stahlkreuzung fahren. Bis zur Einmündung Hauptstraße in Edingen mindestens 4,1 km und mit 4 Ampeln.

Oder man fährt durch Neckarhausen. Die Strecke ist mit ca. 3,8 km kürzer und ampelfrei. Zudem lädt eine Besonderheit zur Fahrt durch Neckarhausen-Nord ein - die breite K4138, das Relikt aus dem Rückbau der OEG-Linie. Seitdem liegt sie einer Expressstraße gleichend zwischen der Seckenheimer-Straße und dem Küferweg und zerschneidet Neckarhausen Nord in zwei Hälften.

Gleich mehrere Aspekte, die aus unserer Sicht Veränderungen nahelegen. Dabei geht es um Verbesserungen für Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger und Anwohner gleichermaßen. Lässt man z.B. Seitenstraßen direkt auf die K4138 einmünden, hebt man ihren teilenden Charakter auf. Zudem verringern Einmündungen die gefahrenen Geschwindigkeiten und machen die Strecke zu einer echten Dorfstraße. Teilstücke des Küferwegs werden überflüssig und können entsiegelt werden. Attraktive Gehwege können entstehen. Versickerungsflächen und Baumpflanzungen sorgen für ökologische Aufwertung mitten im Ort. Die Seckenheimer-Straße, ohnehin sehr stark von Radfahrenden genutzt, kann zur Fahrradstraße mit Freigabe für Anwohner umgewidmet werden. Das macht den Umstieg aufs Rad attraktiv und die Benutzung für Schulkinder sicherer. Der gordische Knoten bei Neckar-, Ufer-, Seckenheimer-Straße und K4138 kann mit einem Kreisverkehr gelöst werden. An der Auffahrt zur Eisenbahnbrücke kann ein verkehrsberuhigter Bereich Geschwindigkeiten senken und Sicherheit erhöhen.

In Summe werden diese Maßnahmen, rechtzeitig umgesetzt, Abkürzungsverkehr über Neckarhausen wirksam unterbinden. Wir ersparen uns unnötigen Lärm, Abgase und Gefährdungen. Edingen-Neckarhausen bringt sich aktiv ins Radwegenetz ein und bekennt sich glaubwürdig zum Verkehrswandel.

Wir haben unser Konzept bereits dem Bürgermeister und der Verwaltung präsentiert. Wenn wir nicht wollen, dass uns die neue L597 unerwünschte Nebenwirkungen beschert, sollten wir jetzt mit einem Umbau beginnen. (UD)