Neu-Edinger Nachbarschaft
Artikel der OGL im Mitteilungsblatt vom 15.10.2020
Am 4. Oktober fanden sich auf dem Platz am östlichen Ende der Lilienstraße in Neu-Edingen rund 40 Menschen unterschiedlichen Alters zum Picknicken zusammen. Die Sonne schien. Ein herbstlicher Wind sorgte für gute Belüftung. Es wurde gegessen, gespielt, geplaudert. Ein paar Eltern hängten zwei extra Schaukeln auf. Eine Slackline spannte man zwischen den beiden schönen Kiefern auf. Die Kinder kletterten, schaukelten, balancierten, buddelten, mampften. Manche der Jüngeren waren mit den Fahrrädern oder Rollern da und sind auf der Straße herumgecruist. Etwas nervös verfolgten die Eltern das Geschehen. Wörter wie "Verkehrsberuhigung", "Blitzer" und "Zaun" fielen.
Manche der Picknicker wohnen schon länger in Neu-Edingen, andere, vor allem junge Familien, sind erst vor ein paar Jahren hierher gezogen. Die meisten hatten sich vor dem Konflikt um den Platz, der im Frühsommer durch die lokalen Medien ging, gar nicht gekannt. In einem Ortsteil, in dem es weder Bäcker noch Schulen noch Restaurants gibt, ist es schwierig zueinander zu finden. Aber aus der Initiative, für den Erhalt des Platzes zu kämpfen, ist eine Community entstanden, die zumindest den östlichen Teil von Neu-Edingen belebt. Einmal im Monat, immer am ersten Samstag im Monat um 10 Uhr trifft man sich auf dem Platz. Die Kinder spielen, während sich die Älteren über die neusten Entwicklungen zum Platz und andere Neu-Edinger Themen unterhalten.
Gerne hätte man dieses Jahr auch das Lilienstraßenfest, das in den 80ern und 90ern jährlich gefeiert wurde, wieder aufleben lassen. Stattdessen hat man sich für ein einfaches Picknick entschieden. 2020 ist nun mal nicht das Jahr für große Veranstaltungen - für das Kennenlernen der Nachbarn aber um so mehr. (Jenny Elster)