Hundemüde?

 

Gar nicht! Wir freuen uns zwar, dass sich, mit der Zusammenlegung der beiden Hundesportvereine, Edingen und Neckarhausen (über 46 Jahren nach der Gemeindereform) wieder ein Stück näher kommen. Aber schon dem ersten Entwurf des Bebauungsplans Gewerbegebiet „In den Milben“ konnten wir im Dezember 2016 nicht zustimmen, weil wir der festen Überzeugung sind, dass die Versiegelung der Landschaft bei uns schon jede akzeptable Grenze überschritten hat und andere Lösungen gefunden werden müssen. Konsequent war es deshalb, dass wir auch der aktuellen Beschlussvorschlage nicht zugestimmt haben, denn jetzt soll eine noch wesentlich größere Fläche als Gewerbegebiet versiegelt werden. Um das zu erreichen, soll das Hundegelände an eine andere Stelle und dabei will man das alte Biotop nahe der Kleintierzüchter opfern. Wir stimmen der UBL zu, die in der letzten Ausgabe des AMB dargestellt hat, warum die derzeit angestrebte Lösung aus Kostengründen nicht umgesetzt werden sollte. Vor allem aber treibt uns die Vorstellung in den Widerstand, dass ein wertvolles Biotop durch Bebauung zerstört wird. Dass das keine Kleinigkeit ist, zeigt die Stellungnahme des Landratsamts: „… Im Rahmen der Bebauungsplanänderung sind daher Eingriffe …. mit erheblichen Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu erwarten …“ Die Frischluftschneise, die einst ein wichtiger Diskussionspunkt bei der Errichtung des Sport- und Freizeitzentrums war, wird mit der Errichtung eines Funktionsgebäudes gefährdet. Alte Baumbestände und natürliche Lebensräume werden unwiederbringlich vernichtet.

 

Aktuelle Studien belegen, dass nicht nur der Bestand an Insekten in den letzten Jahrzehnten dramatisch abgenommen hat, sondern auch der Pflanzenbestand. Selbst Allerweltspflanzen verschwinden. Wir sehen es als unsere Pflicht, dieser katastrophalen Entwicklung entgegenzuwirken und lehnen daher den angedachten Standort für die Hundeanlage ab. Das Landratsamt positioniert sich so: „… Unter Wertung aller Aspekte ist von Seiten der unteren Naturschutzbehörde zu empfehlen, von einem Eingreifen in die Fläche abzusehen und noch weitergehend, von einer weiteren Umsetzung des Bebauungsplans Abstand zu nehmen. Die eigenen Bemühungen einen Beitrag zum Biotop- und Artenschutz und zur Bioptopvernetzung zu leisten werden durch das Vorhaben zu Nichte gemacht.“ Wie von der UBL vorgetragen, lässt sich ein sinnvollerer Standort innerhalb der projektierten Gewerbefläche finden. Man muss es nur wollen. Wir hoffen auf eine lebensbejahende Diskussion im Gemeinderat. (BJ/RS/TH/LR)

 

Dieses Biotop soll möglicherweise dem Hundesportplatz weichen.

Wir sind strikt dagegen. Ein Biotop ist kein Rasen, den man einfach mal irgendwo anders ausrollen kann.