Unsere Biotope
Zwar besitzt unsere Gemeinde keine Wälder, aber dennoch einen hohen Freizeitwert. Dank der engagierten Mitgliedern unserer Verwaltung sind in den letzten 30 Jahren rund 70 Biotope entstanden. Alle dienen sie als Trittsteine der Tier- und Pflanzenwelt in einer recht ausgeräumten Landschaft im Sinne des Biotop-Vernetzungsprogramms. Darüber hinaus hat eine Vielzahl von BürgerInnen in den letzten Jahren Flächen entstehen lassen, die dem Artensterben entgegenwirken. Die Bandbreite ist beachtlich und nimmt immer weiter zu: Dank großzügiger Spenden konnte die Fischkinderstube entstehen, die Flächen des Freizeit-Farmers werden biologisch und in gemeinsamer Arbeit bewirtschaftet. Der Mikro-Landwirt hat Einzug in Edingen-Neckarhausen gehalten. Ökologisch angebautes Gemüse wird am Wasserturm in Form von Bio-Kisten verkauft. Unsere Landwirte haben Blühstreifen entstehen lassen, der NABU einen „Tiergarten“ angelegt, in dem Insekten ihre Nahrung finden sollen, und im Allmende-Waldgarten werden künftige Generationen unter Bäumen Schatten finden. Uns steht eine große Auswahl an Flächen bereit, die wir besuchen dürfen, um dort behutsam Kontakt mit der Natur aufzunehmen und so auch wieder in Kontakt mit uns selbst treten können. In ruhiger Betrachtung können wir die beeindruckenden Bäume und die freien Flächen im Schlosspark genießen, mit etwas Geduld und Glück bereits „verlorene“ Tierarten wie Eisvogel und Biber in der Fischkinderstube sichten.
Ökonomisch bietet uns diese Flächen einen großen Mehrwert: Der gesetzlich verankerte Ausgleich für den Flächenverbrauch neuer Baugebiete wie „In den Milben“, „Neckarhausen-Nord“ und die „Wingertsäcker“ können durch den Einsatz der wertvollen Ökopunkte so gezahlt werden, ohne die angeschlagene Kasse weiter zu belasten.
Der Wert der Biotope kann also unter verschiedenen Blickwinkeln nicht hoch genug eingeschätzt werden, daher sollte die Schaffung neuer Biotope weiterhin ein Ziel der Verwaltung sein.
Aber auch wir alle können helfen: Durch die Anlage naturnaher Vorgärten und Gärten, durch die Verbundenheit mit den eigenen Gewächsen und Bäumen und durch freudige und respektvolle Wahrnehmung unserer gemeinsamen Naturflächen. Lärm, Müll und Dreck zerstören das schöne Bild. Leider ist diese Zerstörung an einigen Stellen zunehmend zu beobachten. So bitten wir, anstelle des gedankenlosem Wegwerfens von Kippen, Pappbechern, Hundekot-Tüten und ähnlichem Respekt und Demut vor der Natur und dem Engagement vieler Menschen walten zu lassen. (BJ)