Solidarität im Angesicht der Krise

Artikel der OGL im Mitteilungsblatt vom 26.03.2020

Die Coronakrise verändert unser Leben und uns alle in sehr kurzer Zeit, was gestern noch als unbedenklich erschien, gilt heute schon als Risiko. Themen die uns vor ein paar Tagen höchst wichtig erschienen, interessieren uns gerade kaum noch.

 

Corona bringt bei den Menschen gute und schlechte Eigenschaften deutlicher zu Vorschein. Einerseits gibt es Menschen, die wegen Klopapier einen Streit mit dem Verkaufspersonal vom Zaun brechen oder in einer Klinik Desinfektionsmittel und Schutzkleidung stehlen, andererseits gibt es bei den allermeisten Menschen eine eindrucksvolle Besonnenheit, Disziplin und Hilfsbereitschaft.

 

Die Aufrufe von Angela Merkel und Winfried Kretschmann haben gewirkt, wie man auch in Edingen-Neckarhausen sehen kann. Die Straßen sind leer, wenn sich Spaziergänger begegnen, halten sie Abstand, private Treffen mehrerer Leute werden bewusst vermieden. Die Eindämmung des Virus könnte so gelingen, ohne dass eine allgemeine Ausgangssperre verhängt werden müsste. Was vielleicht noch nicht jedem klar ist: Auch wenn man nur drei Leute trifft oder Kinder mitbetreut, kann das schnell zur Gefahr werden, wenn es jeden Tag drei andere sind, denen man nahe kommt.

 

Bewundernswert ist es mit welcher Ruhe die Einschränkungen akzeptiert werden, von Eltern, die nun ihre Kinder selbst betreuen müssen, von Verkaufspersonal im Einzelhandel und MitarbeiterInnen in Krankenhäusern und Arztpraxen, die nun hohe Belastungen und Risiken auf sich nehmen, um anderen zu helfen. Andere müssen mit wegbrechendem Einkommen rechnen und haben Angst ihren Arbeitsplatz zu verlieren.

 

Da gibt es viele Ideen, wie die Menschen, die jetzt mehr Zeit haben, sich daran beteiligen können. für gefährdete alte Leute einkaufen zu gehen oder Bauern bei der Ernte zu helfen, denen jetzt die ausländischen Saisonarbeiter fehlen. Ideen, wie man Nachbarn Mut machen kann, zum Beispiel mit gemeinsamer Musik vom Balkon aus. Eine gute Möglichkeit, wie man z.B. den nun wirtschaftlich gefährdeten Gastwirten helfen kann und zugleich den Menschen, die „den Laden am laufen halten“ und dabei wenig verdienen, ist zum Beispiel Gutscheine zu kaufen für Essen bei den örtlichen Restaurants und diese an unsere Helden des Alltags zu verschenken.

 

Auch die OGL will sich an Hilfsangeboten beteiligen und unsere Gemeinderätin Birgit Jänicke bietet an, telefonisch als Ansprechstelle täglich zwischen 14 und 18 Uhr erreichbar zu sein und Hilfen zu vermitteln. (Tel.: 0162 4105739)

 

Die OGL hat bereits am letzten Freitag einen Arbeitskreis per Videokonferenz organisiert, und so werden wir uns auch diesen Freitag nur virtuell treffen. (WH)