Im letzten Amtsblatt haben wir über den Verlust von Streuobstbeständen und den damit verbundenen Schäden für die Artenvielfalt berichtet. Eine gute Möglichkeit, diesen Verlust auszugleichen, ist die Anlage neuer Biotope in unserer Gemeinde. Biotope tragen dazu bei, den dramatischen Rückgang von Arten der Feldflur (Rebhuhn, Kiebitz, Feldhase) und den eklatanten Insektenschwund zu reduzieren. Im Verbund schaffen sie die Möglichkeit, Lebensräume zu verbinden und ermöglichen so den dringend notwendigen Austausch zwischen den gefährdeten Arten. In unserer Gemeinde wurden auf der Grundlage der kommunalen Biotopvernetzungskonzepte im Laufe von etwa 20 Jahren 70 Biotope eingerichtet. Diese sind in ihrer Wertigkeit natürlich sehr unterschiedlich, aber es gibt Bestände darunter, die einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Natur leisten können. Dennoch sind diese Maßnahmen auch in der Summe kaum mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Nicht von ungefähr schlummern in den Schreibtischen unserer Gemeindeverwaltung noch Pläne für die Aufwertung etlicher weiterer Flächen in unserer Gemarkung. Es ist höchste Zeit, dass diese Pläne umgesetzt werden. Nach dem neuen Paragraphen 22 des Naturschutzgesetzes sind die Kommunen sogar dazu verpflichtet, Biotopverbundpläne zu erstellen. Das kann außerdem finanziell vorteilhaft sein. Auch wenn neue Versiegelungen aus unserer Sicht immer sehr problematisch und grundsätzlich abzulehnen sind: Es besteht objektiv die rechtliche Möglichkeit, z.B. Flächenversiegelungen durch neue Bauflächen mit Ökokontopunkten aus Biotopen auszugleichen. Damit sinkt der finanzielle Aufwand, der mit der Ausweisung neuer Bebauungen verbunden ist. So gesehen eine win-win-Situation: Mit der Anlage neuer Biotope wird etwas getan für Natur und Umwelt und die Gemeinde kann davon einen finanziellen Vorteil haben. Aus all diesen Gründen ist es aus unserer Sicht ratsam, auch in Zeiten knapper Haushaltsmittel für den kommenden Haushaltsplan einen namhaften Betrag für die Entwicklung und Einrichtung neuer Biotope in unserer Gemeinde einzustellen. Dies werden wir beantragen. (TH)