Der Vortrag von Dr. Fritz Stumm zum Thema „Wasser“ war erfreulich gut besucht. Besonders gefreut haben uns darüber, dass auch vier Landwirte anwesend waren und sich an der dem Vortrag folgenden sehr sachlichen Diskussion beteiligten.
Dr. Stumm konzentrierte sich bei der Auswertung der Wasserproben auf wenige Stoffe. Dabei konnte er zeigen, dass das Verbot einiger Pflanzenschutzmittel in den frühen 2000er Jahren zu einer signifikanten Reduzierung der Belastung geführt hat. Umso überraschender, dass diese Werte im Jahr 2024 wieder stark gestiegen sind. Dr. Stumm vertrat die Auffassung, dass dem nachgegangen werden sollte. Es führt an dieser Stelle zu weit, den Vortrag detailliert darzustellen. Daher hat Dr. Stumm seine Präsentation zur Verfügung gestellt. Sie kann auf der OGL-Homepage heruntergeladen werden.
In der anschließenden Diskussion wurden unterschiedliche Einschätzungen zur gesundheitlichen Relevanz der TFA-Belastung deutlich (Solvay). Dr. Stumm hält sie für gesundheitlich irrelevant, allerdings gibt es auch eine Reihe von Studien, die anders sehen. Auch wenn die Gefährdung über das Wasser gering sei, betonte Dr. Stumm mehrfach, dass die Problematik gegenwärtiger Pflanzenschutzmaßnahmen vor allem im Bereich der Gefährdung der Artenvielfalt liege.
In der anschließenden Diskussion wurde seitens der Landwirte wieder deutlich, dass sie sich zu Unrecht an den Pranger gestellt fühlen. Deshalb sei an dieser Stelle noch einmal betont, dass wir als OGL niemand an den Pranger stellen wollen und keineswegs vertreten, dass unsere Landwirte unsinnig spritzen o.ä. Die Debatte geht darum, dass wir als Gesellschaft unsere Produktion und Konsumption so umstellen müssen, dass sie auch noch in drei und in zehn Generationen funktioniert. Das ist eine globale Frage, aber man sollte gemeinsam darüber nachdenken, wie man auch lokal handeln kann. Dafür wurden in der Diskussion einige Vorschläge für Gesprächsformate gemacht. Es wäre schön, wenn sie sich realisieren ließen.
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