Seit Jahren sagt uns die Wissenschaft, dass wir unsere Lebens- und Wirtschaftsweise ändern müssen, Die Gründe sind bekannt: Klimawandel, Artensterben, Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden. Je deutlicher wir das wahrnehmen, desto lauter werden die Stimmen derer, die die Erkenntnis der Forschung leugnen. So erklären sowohl die Agrarverbände als auch örtliche Landwirte, dass die Reduzierung oder das Verbot von bestimmten „Pflanzenschutzmitteln“ nichts bringt. Aber stellen Sie sich vor, Sie zerlegen eine Maschine in ihre Einzelheiten. Auf welche Teile können Sie verzichten, wenn Sie sie wieder zusammenbauen? Ihre Antwort wird wahrscheinlich lauten: „Auf kein einziges.“. Und genau so ist es bei der Biodiversität: Fehlt ein Teil oder sogar mehrere, bricht das ganze System zusammen, mit verheerenden Folgen. Ein Bündnis von Wissenschaftler/innen fordert daher von der Weltgesundheitsorganisation WHO, die Klima-und Naturkrise zum Gesundheitsnotstand zu erklären.
Viele Politiker in unserem Gemeinderat und in der großen Politik bremsen immer noch. Bloß nicht zu schnell, nicht mit der Brechstange, wir sind ja immer gut zurechtgekommen, die Haushaltslage lässt es nicht zu … – so der Tenor. Eine der Kernaussagen des aktuellen Berichts des Weltklimarats IPCC lautet jedoch: „Das Zeitfenster, in dem eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle gesichert werden kann, schließt sich rapide“. Man kann und soll über die richtigen Maßnahmen zum Klimaschutz diskutieren, aber das Tempo der notwendigen Emissionsreduktion ist durch die Physik gesetzt. Es kann also keine Rede davon sein, in den nächsten zehn Jahren „ Weichen zu stellen“. Die Regierungen hatten in den letzten Jahrzehnten mehr als genug Zeit, aber sie haben den Klimaschutz derart verschleppt, dass sie sogar vom Bundesverfassungsgericht ermahnt wurden. Wer jetzt weiterer Verschleppung das Wort redet, auch auf lokaler Ebene, ruft im Grunde zu verfassungswidrigem Verhalten auf.
Alle in Enne* seien auch daran erinnert, dass es einen Gemeinderatsbeschluss von 2022 gibt, in dem sich der GR verpflichtet hat, dass unsere Gemeinde bis 2035 klimaneutral ist. (RS)
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