Wann haben Sie zuletzt einen Admiral gesehen? Also nicht den Schiffskommandanten, sondern den Schmetterling. Oder den Schwalbenschwanz? Der war früher sehr häufig und heute steht er auf der Vorwarnliste der sogenannten „Roten Liste“. Der Schwalbenschwanz gehört damit zu den Arten, die vom Aussterben bedroht sind. Das ist das Schlimme am Artensterben: Es geschieht lautlos. Ohne dass wir es richtig merken, ist plötzlich wieder eine Art verschwunden und – sie kommt nie wieder! Das Artensterben ist unwiderruflich. Viele sagen, der Verlust der Biodiversität komme der Klimakatastrophe gleich. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir auch in unsere Gemeinde Lebensstätten erhalten und schaffen, die für unsere Biodiversität unverzichtbar sind. Dazu gehören unsere Biotope. Das sind bei uns vor allem die Streuobstwiesen. Sie sind wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Auf Streuobstwiesen können bis zu 3000 Tier- und 450 Pflanzenarten identifiziert werden. Vorletzten Samstag war der Gemeinderat eingeladen, einige der Biotope zu besichtigen. Es ist sehr gut, dass Bürgermeister König diese Initiative ergriffen hat und damit unter Beweis stellt, dass ihm neben dem Klimaschutz auch der Naturschutz wichtig ist. In der Gemeinde gibt es 76 als Biotope bezeichnete Flächen. Solche Lebensstätten kann es nie genug geben. Wir freuen uns deshalb, dass die Gemeinde plant, weitere Flächen einzurichten. Wichtig ist jetzt außerdem der Aufbau eines Biotopverbundes, der den Austausch der gefährdeten Arten ermöglicht und damit den Erhalt der Lebensgemeinschaften langfristig sichert. Hier setzen wir auf die Arbeit des Biotopverbundmanagers, der für diese Aufgabe beim Landschaftserhaltungsverband extra angestellt wurde. Zu diesem so wichtigen Thema werden wir einen Tagesordnungspunkt für eine Gemeinderatssitzung möglichst noch in diesem Jahr anregen, bei dem auch unsere Umweltbeauftrage Vivien Müller hoffentlich wieder tatkräftig mitwirken kann. (TH)
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