Wie waren wir gut gelaunt und fast euphorisch, als wir vor gut einem Jahr im Gemeinderat fraktionsübergreifend den Beschluss gefasst haben, Klimaneutralität in unserer Gemeinde bis zum Jahre 2035 zu erreichen. Und wie sieht es jetzt aus? Nicht gut. Ein wesentlicher Baustein, die Stelle eines Klimaschutzbeauftragten, ist zwar ausgeschrieben, aber es sieht nicht so aus, als könnte sie fristgerecht besetzt werden. Ist die vorgesehene Eingruppierung zu niedrig und damit nicht attraktiv genug?
Die Gemeindeverwaltung schafft es bisher nicht, ihrer gesetzlichen Verpflichtung nach § 7b Klimaschutzgesetz zur Erfassung des Energieverbrauches u.a. der gemeindeeigenen Liegenschaften nachzukommen. Das ist ein Alarmzeichen. Es gibt zwar eine Untersuchung über die Photovoltaik-Potenziale in unserer Gemeinde, doch es fehlt die Umsetzung der daraus folgenden Ergebnisse. Auch beim Energie Award ist unklar, wie es weitergehen soll.
Ein Hauptgrund ist sicherlich die personelle Situation in der Gemeindeverwaltung, auf die der Gemeinderat auch hingewiesen wurde. Hier muss angesetzt werden, wenn aus der bloßen Theorie praktische Resultate entstehen sollen. Das ist aus unserer Sicht eine der Hauptaufgaben unseres neuen Bürgermeisters, die er auch in seinem Wahlkampf benannt hat. Hierzu gehört eine entsprechende Prioritätensetzung in der Gemeindeverwaltung. Dazu gehört aber auch eine entsprechende Mittelbereitstellung im Haushaltsplan. Klimaschutz geht uns alle an. Wir schaden uns selbst, wenn wir ihm nicht das Gewicht beimessen, dass ihm zukommt. Wir dürfen nicht stehen bleiben. Deshalb rufen wir auch alle unsere geschätzten Leserinnen und Leser auf, Vorschläge einzubringen, wie wir weiterkommen, um diese wichtige politische Aufgabe zu bewältigen. (TH)
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