Es war ein erstaunlicher Moment im Gemeinderat am Mittwoch vor einer Woche. Alle Mitglieder und der Bürgermeister haben mehreren zunächst konkurrierenden Anträgen zugestimmt, die alle auf unterschiedlichen Wegen das gleiche Ziel verfolgen: Unsere Gemeinde soll bis 2035 nur noch so viel klimaschädliche Gase ausstoßen, wie gleichzeitig an anderer Stelle neutralisiert werden können, so dass wir in der Bilanz nichts mehr zur Erhitzung des Planeten beitragen. Möglich wurde diese Entscheidung durch die Arbeit der Klimainitiative, die durch ihren Einwohnerantrag dieses Ziel zu einer Angelegenheit der Bewohner unserer Gemeinde gemacht hat und so den Rat zu einer Entscheidung herausgefordert hat, der sich keiner entziehen konnte.
Ganz neu sind die Bestrebungen zur Klimaneutralität nicht. Schon die Agenda-21-Bewegung, hat in Edingen-Neckarhausen viele Menschen mobilisiert und 2008 in einem Bericht Indikatoren für nachhaltiges Leben benannt. 2018 wurde, auf das Bestreben der OGL hin, ein Klimaschutzkonzept entwickelt. In der „Zukunftswerkstatt“ von 2019 haben erneut Bürgerinnen und Bürger über ein nachhaltiges Leitbild der Gemeinde diskutiert. Die OGL hat sich mit zahlreichen Anträgen für erneuerbare Energie, umweltfreundliche Mobilität und nachhaltiges Wohnen eingesetzt. Zuletzt haben wir mit dem gerade abgestimmten Antrag zum European Energy Award (gestellt am 16.6.2021) ein wichtiges Planungswerkzeug für den Klimaschutz eingebracht.
Mit dem einstimmigen Beschluss ist allerdings in der Praxis noch nichts erreicht. Wir müssen nun handeln. Klimaneutralität bis 2035 ist sehr ehrgeizig. Gemeinderat und Verwaltung können gleich daran gehen, in Liegenschaften und Vorhaben der Gemeinde Klimaschutz umzusetzen. Klimaneutralität beim Wohnen und in der Mobilität können wir nur alle gemeinsam verwirklichen.
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